Warum aus "nimm" dann "super" wurde


Die neue Zeitrechnung begann im Jahr 2003: Die Stunde Null für "superzwei"!

Wer's noch nicht mitbekommen haben sollte: "nimmzwei" musste sich umbenennen! Das mag für viele ein Schock gewesen sein, so wie es für uns einer war.

Manche vermuteten dahinter einen Gag, aber leider war das kein Scherz, sondern bitterer Ernst. Ein bekannter Süßwarenhersteller hat auf juristischem Wege durchgesetzt, dass wir unseren Namen aufgeben mussten, da die Verwechslungsgefahr zwischen den orangefarbenen Lutschbonbons und uns angeblich zu groß sei...!

Deswegen bewegen wir uns seit 2003 nur noch in Superlativen.

Passend zu unserer Live-CD "superzwei live", die im Herbst 2002 erschien, sind wir seit Anfang 2003 als "superzwei" unterwegs! Wir versprechen euch aber: Nur die Verpackung ist neu, der Inhalt sind die Gleichen!

Also, allem Schock zum Trotz: Wir lassen uns vielleicht den Namen verbieten, aber nicht das blödeln und musizieren! Es geht weiter - noch besser, noch breiter, noch super! Die ganze Geschichte, wie alles lief, könnt ihr hier nachlesen...!


Die ganze Wahrheit

Es ist Sommer, wir geben fleißig Konzerte und erhalten eines schönen Tages neben vielen E-Mails und Briefen ein Fax von den Rechtsanwälten der Firma Storck, die die gleichnamigen Bonbons herstellt. Wir werden mit einer einstweiligen Verfügung aufgefordert, innerhalb einer Woche den weiteren Gebrauch unseres Namens sofort einzustellen inklusive aller dazugehörigen Variationen (CDs, Merchandising, Homepage usw.). Bei Nichtbeachtung droht eine Konventionalstrafe, die uns die Augen übergehen lässt...! Uns bleibt kurzzeitig ein bisschen die Luft weg.

Wir sind geschockt, gelähmt und können nicht fassen, dass nach all den Jahren unserer Existenz als nimmzwei nun alles vorbei sein soll. Unser Name, den wir durch Hunderte von Konzerten und mehrerer Tausend verkaufter Tonträger in all diesen Jahren publik gemacht haben, stellt unser eigentliches Kapital dar. Wir erfahren, dass die Firma Storck durch die Möglichkeiten des Internets wohl zu einer "Grundsäuberung" Anlauf genommen hat und sämtliche Namensdopplungen mit ihren Produkten aus dem Weg räumen will (so auch z.B. mit Viag Interkom, die ein Produkt mit dem Namen "Nimm 3" auf den Markt bringen wollten). Was nun?

Doch wir stolpern über ein Geschenk des Himmels:

"Zufällig" ist die Pressesprecherin von Storck gut bekannt mit unserem damaligen Manager Carsten Fuchs: Sie besucht die gleiche Kirchengemeinde! Über diesen Link arrangieren wir ein Treffen mit dem Chef-Justitiar der Firma Storck in Halle, zu dem Carsten und Volker hinfahren.

Der Super-Gau ist erst mal abgewendet. Die einstweilige Verfügung dürfen wir, so wird uns versichert, getrost in den Reißwolf werfen. Doch in aller Freundlichkeit besteht Storck dennoch auf die Wahrung ihrer (zugegebenermaßen rechtmäßigen) Namensrechte. Wir versuchen, uns als Werbepartner vielleicht irgendwie anzubieten - doch wir ernten nicht mehr als ein nettes Lächeln für diesen Gedanken. Wir versuchen zu retten, was zu retten ist und handeln einen Deal aus: Unser Name wird geändert, allerdings räumt Storck uns hierfür eine zeitliche Frist ein, um dies vorzubereiten.

Mit Tüten voller Bonbons verlassen wir das Betriebsgelände und sind nicht sicher, ob wir zufrieden sein sollen oder nicht...! Schließlich identifizieren wir uns seit über 1 1/2 Jahrzehnten mit dem Namen "nimmzwei" und jetzt sollen wir auf einmal anders heißen?

Trotzdem, dass es uns natürlich sehr schwer fällt, unseren Namen aufzugeben, denken wir nun nach intensiver gedanklicher Beschäftigung, dass das eine gute und faire Einigung war. Vielleicht hätten wir uns besser wehren und mehr rausholen können. Aber ehrlich gesagt wollten wir uns auf keine jahrelange rechtliche Auseinandersetzung einlassen. Zumal wäre die Frage gewesen, ob wir gegen einen Konzern solchen Ausmaßes überhaupt eine Chance gehabt hätten.

Eins ist klar: Ein handfester Rechtsstreit hätte uns sicher in unserer kreativen Arbeit gelähmt. Zudem benennen sich ja zur Zeit alle Firmen um, die was auf sich halten (Raider wird Twix, D2 wird Vodafone, Viag Interkom wird O²...). Vielleicht ist dies auch einfach nur der Anfang eines neuen Kapitels? Und außerdem haben wir einen neuen Namen gefunden, der unserer würdig ist und dem alten in keiner Weise nachsteht, oder? Wir hoffen, ihr seid mit uns und kennt uns auch noch ab diesem Jahr, wenn wir nicht mehr "nimmzwei", sondern "superzwei" sein werden...

"...Ich will dich segnen und dir einen großen Namen machen..." 1. Mose 12,2